Thomas Widmann

Von der Pflicht zur Chance – Kundenbindung 2.0

Wimsheim, 1. März 2017              Der PSD2-Standard tritt Anfang 2018 in Kraft und erleichtert digitale Geldflüsse. Denn künftig sollen nicht nur klassische Finanzinstitute Transaktionen auslösen können, sondern auch so genannte dritte Zahlungsdienstleister, wie etwa Händler im Auftrag ihrer Kunden. Diese Öffnung des Zahlungsverkehrs via Internet bringt neue Spieler in den Markt und bedeutet somit mehr Wettbewerb für Banken. Aber auch sie können von PSD2 profitieren und Chancen nutzen, ist Thomas Widmann, CEO WidasConcepts überzeugt. Vorausgesetzt, die Weichen sind richtig gestellt.

Der neue Standard verlangt von Finanzdienstleistern, entsprechende Schnittstellen für andere Anbieter offenzulegen und Kundeninformationen zur Verfügung zu stellen. Das Interesse, diese zu nutzen und aktiv in das eigene Angebote einzubinden, ist gerade bei den Big Playern der digitalen Wirtschaft, wie Google, Amazon oder Apple, hoch. Aber auch für kleinere Fintech-Unternehmen oder Onlineshops eröffnen sich neue Ansatzpunkte zur Vereinfachung von Onlinekäufen und zur Entwicklung innovativer Dienstleistungen, etwa rund um die Verwaltung von Bankkonten. Ihr digitales Angebot wird zum Vehikel, dem der Bankkunde den Zugriff etwa auf Kontostände oder die Ausführung einer Transaktion erlaubt.

WidasConcepts_Thomas_WidmannSicherheitsaspekte und Ausbau des digitalen Angebots
Eine entscheidende Herausforderung der Bankenbranche ist in diesem Zusammenhang die eindeutige Identifizierung der Person, die diese Erlaubnis erteilen darf. „Wenn Third Parties, die wiederum Zugang zu entsprechenden Kundendaten haben, verstärkt ins Spiel kommen, reicht mitunter die übliche Kombination aus Kundennummer und PIN nicht mehr aus, um eine vertrauenswürdige Verbindung zwischen Zahlungsanbieter und Bank zu gewährleisten“, berichtet Widmann. „Vielmehr werden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung vor diesem Hintergrund immer wichtiger: Etwa dann, wenn der Kunde sich über ein der Bank bisher unbekanntes Gerät einloggt.“ Hier könne beispielsweise ein per SMS zugeschickter Zahlencode, den der Kunde nach Aufforderung eingeben muss, die nötige Sicherheit in der Transaktion garantieren. Neben den erhöhten Anforderungen an die Kontrolle müssen Banken angesichts neuer Angebote, die im Zuge von PSD2 in den Markt drängen werden, ihre eigenen bestehenden Dienste überdenken. Im Umfeld einer immer stärkeren Digitalisierung könnten etwa die Onlinebanking-Schnittstelle im Webbrowser sowie auch klassische Überweisungen in ihrer heutigen Form an Relevanz verlieren. „Der PSD2-Standard lässt sich also durchaus als Game Changer bezeichnen, der dazu führt, dass Banken immer mehr zu einem Teil des digitalen Ökosystems werden – über Schnittstellen, die einen maßgeblichen Einfluss auf das klassische Tagesgeschäft und den Kundenkontakt haben“, berichtet Widmann. „Diese Schnittstellen selbst aktiv zu nutzen und das eigene digitale Angebot auszubauen, kann über die Wettbewerbsfähigkeit entscheiden.“

Wettbewerbsfähig mit Customer-Identity-Management
Ohne Investition in die Infrastruktur kann eine Bank langfristig nicht mit digitalen Drittanbietern mithalten, ist der IT-Berater überzeugt: „Sie benötigt mehr Informationen und mehr Wissen über den Kunden, um online sowie offline mit entsprechenden Angeboten reagieren zu können.“ Am Markt gibt es bereits Out-of-the-box-Lösungen, mit denen Banken sowohl den neuen Sicherheitsanforderungen als auch den Ansprüchen einer gezielten Nutzeranalyse gerecht werden: etwa cidaas von WidasConcepts. Neben einer Zwei-Faktor-Authentifizierung beinhaltet sie auch eine Device-Erkennung und ein Device-Management. Das bedeutet, Geräte, über die der Nutzer interagiert, werden dort ebenso erfasst wie die Aktionen, die er über diese Schnittstellen ausführt. Mehr noch: cidaas lässt sich mit der bankenspezifischen Security-Infrastruktur verknüpfen.
Widmann: „Der Nutzen der Out-of-the-box-Lösung ergibt sich für Banken insbesondere aus den gesammelten Daten. Es lässt sich nachvollziehen, welche Third-Parties beteiligt sind, wie viele und welche Art von Transaktionen getätigt werden. Daraus können wiederum Interessen und Bedürfnisse des Nutzers abgeleitet werden: Eine echte Chance, um Services und neue Produkte zu entwickeln, die den Kunden auch künftig binden – auch dann, wenn dieser das klassische Beratungsgespräch in der Bank vor Ort sucht.“

 

Über die WidasConcepts GmbH

Das innovative IT-Consulting Unternehmen WidasConcepts unterstützt seine Kunden seit 1997 dabei, Geschäftsprozesse erfolgreich zu gestalten. WidasConcepts entwickelt moderne und zukunftssichere Konzepte in den Bereichen Big Data, Internet of Things sowie Mobile- und Websolutions. Ziel ist es, intelligente Geschäftslösungen zu schaffen, die den Kunden am Markt noch erfolgreicher machen. Das Unternehmen betreut seine Kunden strategisch von der Business-Analyse bis hin zur Implementierung der Gesamtlösung für verschiedenste Plattformen und Endgeräte. WidasConcepts transportiert das Bigger Picture der IT. Das Unternehmen mit Sitz in Wimsheim bei Stuttgart und Niederlassung in Bangalore (Indien) beschäftigt derzeit 80 Mitarbeiter.

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